Warum sollte man das Amazon-Partnerprogramm nutzen?

Es gibt unzählige Partnerprogramme und darunter sind viele sehr spezialisierte, die fast jeden Produktwunsch erfüllen können.

Warum also sollte man ausgerechnet das Amazon Partnerprogramm nutzen?

In diesem Artikel gehe ich auf Vor- und Nachteile des Amazon Partnerprogramms ein und analysiere, was man damit verdienen kann.

Zudem versuche ich zu klären, ob es für jeden geeignet ist.

Dieser Artikel ist Teil der Artikelserie Geld verdienen mit dem Amazon-Partnerprogramm.

Warum sollte man das Amazon-Partnerprogramm nutzen?

Das ist eine gute Frage und mit Sicherheit gibt es viele andere interessante Partnerprogramme da draußen.

Im folgenden gehe ich auf die Vor- und Nachteile des Amazon Partnerprogramms ein, wobei diese sehr stark auf meinen Erfahrungen in den letzten Jahren basieren:

Vorteile:

  • Vertrauen
    Einer der größten Pluspunkte bei Amazon ist sicher das Vertrauen, dass diese Marke genießt. Zwar haben die Berichte in letzter Zeit über schlecht bezahlte Mitarbeiter dem Unternehmen etwas geschadet, aber alles in allem ist es immer noch der größte Online-Händler in Deutschland.

    Der Service ist sehr gut und die Liefergeschwindigkeit vorbildlich. Deswegen vertrauen so viele Menschen Amazon und sind natürlich eher bereit dort ein Produkt zu kaufen, als in einem ihnen unbekannten Online-Shop.

    Und genau das solle man nutzen, denn jede Hürde, die es weniger gibt, erhöht die Verdienstmöglichkeiten.

  • Auswahl
    Die Produktauswahl ist bei Amazon mittlerweile sehr groß. Es gibt eine große Zahl an Produktkategorien und Millionen Produkte. Natürlich gibt es immer noch Bereiche, wo die Auswahl gering ist oder was es gar nicht gibt, aber das meiste wird man bei Amazon finden.
  • Konsistenz
    Bei Amazon braucht der Kunde nur ein Login und dann kann er alle möglichen Produkte einkaufen. Die meisten User werden zudem schon ein Amazon-Konto haben.

    Außerdem sind die Links für alle Produkte und Kategorien gleich aufgebaut. Das verringert den Aufwand für die Affiliates.

  • Site Stripe
    Zum Thema Affiliate-Links muss man natürlich das Site Stripe Feature erwähnen. Dabei handelt es sich um eine Toolbar am oberen Browserrand, die für angemeldete Affiliates bei der normalen Shop-Nutzung angezeigt wird.

    Damit kann man beim Aufruf eines Produkts, einer Kategorie oder einer anderen Seite im Amazon-Shop sofort Einzeltitellinks erstellen, ein Produkt einem Widget oder einem aStore zufügen, über Social Media den Affiliate Link verbreiten usw..

    Das erleichtert die Einbindung von Affiliate-Links natürlich sehr und spart Zeit.

  • Alle Produkte werden vergütet
    Ein weiterer großer Pluspunkt ist, dass alle Produkte vergütet werden, die ein vermittelter Kunde kauft.

    Klickt er also auf unserer Website den Affiliate-Link eines Buches an, legt sich aber bei Amazon noch weitere Produkte in seinem Warenkorb und bestellt dann alles zusammen, bekommt man für alle Produkte eine Provision und nicht nur für das eine, was er ursprünglich angeklickt hat.

    Das lohnt sich natürlich sehr und man sollte sich nicht wundern, wenn im Bericht “Werbekostenerstattung” Produkte auftauchen, die man nie beworben hat.

  • Vergütung
    Für die allermeisten Produkte beginnt die Provision bei 5% vom Warenwert. Das mag nicht nach viel klingen und es gibt sicher Produkte, die bei anderen Partnerprogrammen eine höhere prozentuale Vergütung haben.

    Aber 5% sind für viele andere Produkte nicht schlecht, zumal sich diese Provision auf bis zu 9% steigern kann. Mehr dazu weiter unten.

    Ab Oktober 2014 gelten neue feste %-Vergütungen für Produktgruppen. Manche Affiliates profitieren davon, andere haben eher Nachteile. Details gibt es hier.

  • Auszahlung
    Amazon zahlt schnell und problemlos per Überweisung aus.
  • Amazon funktioniert langfristig
    Zu Beginn sind die Einnahmen meist noch nicht so hoch, aber die Amazon-Affiliate-Links bleiben ja eingebaut und mit der Zeit hat man davon hunderte in der eigenen Website und dann lohnt sich das auch und die Gesamteinnahmen steigen.
  • Saisonal
    Weihnachten ist sicher für viele Amazon-Affiliates eine gute Zeit, da immer mehr Menschen dort ihre Weihnachtsgeschenke einkaufen.

Nachteile:

  • Deckelung
    Leider gibt es unter anderem im deutschen Amazon-Shop eine Deckelung der Provision in den meisten Kategorien. Diese liegt bei 10 Euro. Kauft ein vermittelter Kunde also z.B. einen modernen TV für 2.000 Euro, bekommt man bei 5% Provision leider nicht 100 Euro, sondern nur 10 Euro.

    Dies gilt nicht für die Kategorien Buch, Musik, Amazon-MP3-Produkte, DVD, Javari-Produkte und AmazonBuyVIP-Produkt, aber da kommt man selten über 200 Euro Produktwert.

    Das bedeutet, dass es sich meistens nur lohnt Produkte bis zu einem Wert von rund 200 Euro zu bewerben.

    Ab Oktober 2014 fällt die 10 Euro Deckelung weg, so dass man nun auch höhere Provisionen pro Produkt bekommen kann.

    Aus diesem Grund lohnt es sich nun auch Produkte über 200 Euro zu bewerben.

  • Werbemittel teilweise kompliziert
    Auch wenn der Einbau von Einzeltitellinks einfach ist, so ist das Anlegen und Anpassen von manchen Amazon-Widgets nicht so einfach, wie es sein könnte. Aber diese sind sowieso nicht unbedingt zu empfehlen.
  • Abhängigkeit
    Es ist zwar schön nur ein Partnerprogramm zu nutzen, weil das den Aufwand für den Affiliate verringert, aber natürlich begibt man sich in eine gewisse Abhängigkeit. Wird man von Amazon wegen Verstöße gegen die Richtlinien gesperrt, hat man gar keine Einnahmen mehr.
  • Steuerunterlagen
    Amazon erstellt leider keine Gutschriften für Auszahlungen und die Auszahlungsübersicht im Affiliate-Admin ist sehr spartanisch.

    Das kann man aber umgehen, in dem man bei einer Auszahlung eine entsprechende Rechnung an Amazon schreibt. Mehr dazu in einem späteren Teil der Serie.

  • Pflegebedürftig
    Einzeltitellinks funktionieren und konvertieren recht gut, aber das sorgt mit der Zeit natürlich für Pflegeaufwand. Bücher sind nicht mehr vorrätig und andere Produkte werden aus dem Programm genommen. Hier muss man dann später evtl. einiges an Zeit investieren, um die Links auszuwechseln.
  • Cookie-Lebensdauer
    Die Cookie-Lebensdauer bei Amazon ist mit 24 Stunden recht kurz. Legt der Besucher z.B. erst nach 40 Stunden ein Produkt in den Warenkorb und bestellt dieses, gibt es keine Provision.

    Anderes ist es, wenn der von unserer Website gekommene Besucher innerhalb von 24 Stunden ein Produkt in den Warenkorb legt. Dann gibt es bis zu 90 Tage danach noch eine Provision, wenn er das Produkt noch kauft.

Alles in allem ist das Amazon-Partnerprogramm zwar nicht perfekt und besonders die Provisionsdeckelung nervt schon gewaltig, aber unter dem Strich überwiegen doch die Vorteile.

Was kann man verdienen?

Wie schon erwähnt, beginnt die Vergütung bei 5%.

Doch es gibt eine Staffelung und je mehr Produkte die vermittelten Kunden bei Amazon kaufen, um so höher ist die Provision.

Wenn z.B. insgesamt mehr als 20 Produkte von geworbenen Kunden gekauft werden, erhöht sich die Provision schon auf 5,5%.

An dieser Stelle zeigt sich auch, warum es sich doch lohnt niedrigpreisige Produkte zu bewerben. Zwar bringt ein 10 Euro-Buch an sich nicht so viel Provision ein, aber davon kann man doch meist viel mehr vermitteln, als von Produkten die hunderte Euro kosten.

Und viele günstige Produkte sorgen eben dafür, dass die Provisionsstaffel nach oben geht und man dann vielleicht 6 statt 5 % bekommt. Das zahlt sich dann in barer Münze aus.

Allerdings gibt es die bereits erwähnte 10 Euro Provisionsgrenze. Deshalb lohnt es sich eigentlich nicht Luxuswaren über Amazon zu bewerben. Bei günstigen TV-Geräten mag das noch nicht das Problem sein, aber wer High Class Elektronik bewerben möchte, sollte vielleicht zu einem anderen Partnerprogramm greifen.

Da aber die Conversion-Rate bei Amazon meist höher ist, sollte man das auf jeden Fall testen und messen.

Ausnahmen bilden nur Amazon MP3-Produkte (10%), Amazon-Geschenkkarten (6%) und Javari-Produkte (15%).

Ab Oktober 2014 gibt es feste Vergütungen für einzelne Produktgruppen. So werden z.B. Smartphones und Tablets nur noch mit 1% vergütet. Dagegen steigen die Vergütungen z.B. von Garten-Produkten generell auf 7%.

Zudem fällt die 10 Euro Grenze weg, so dass sich gerade teure Produkte deutlich mehr lohnen als früher.

Mehr Infos zu der Provisions-Änderung.

Meine Erfahrungen mit Amazon

Ich selber nutze Amazon schon eine ganze Weile, war aber zwischendurch doch etwas enttäuscht.

Es kamen nicht viele Sales zusammen und so war die Provision niedrig, vor allem im Vergleich mit anderen Partnerprogrammen.

Dann aber habe ich einiges getestet und mir natürlich auch Berichte anderer Affiliates angeschaut. Und bei meinen ersten Nischen-Websites habe ich dann festgestellt, dass Amazon gut funktionieren kann. Man braucht nur die richtige, kaufbereite Zielgruppe.

Zudem habe ich einige Tipps und Tricks gelernt, mit denen man die eigenen Amazon-Einnahmen weiter steigern kann. Darüber dann mehr in den nächsten Teilen dieser Serie.

Eignet es sich für jeden?

Kurz gesagt: Nein.

Nach meiner Erfahrung müssen die eigenen Besucher schon eine gewisse Kaufabsicht mitbringen und an realen Produkten interessiert sein.

Wer eine Website betreibt, die lediglich Informationen bereitstellt und die Leser, die sich dort befinden, auch nur auf der Suche nach Informationen sind, wird man kaum was verdienen.

Zudem benötigt man etwas Traffic, wobei ich auch schon mit 50-100 Besuchern am Tag gute Amazon-Einnahmen erzielt habe. Aber dann muss es, wie gesagt, die richtige Zielgruppe sein.

So geht es weiter

Im nächsten Teil der Artikelserie geht es um die Anmeldung bei Amazon und was man dabei beachten sollte.

Peer Wandiger

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