Darf man Produktfotos von Amazon auf der eigenen Website verwenden?

Darf man Produktfotos von Amazon auf der eigenen Website verwenden?Immer wieder fragen mich Einsteiger, ob sie Produktfotos von Amazon auf ihrer Website verwenden dürfen.

Dieser Frage gehe ich im Folgenden nach und stelle dabei zum einen gefährliche Fehler vor, die teure Abmahnungen mit sich bringen können.

Aber es gibt auch Empfehlungen, wie du sicher und problemlos Amazon-Produktfotos auf deiner Website einsetzen kannst. Dabei stelle ich die Lösung vor, die ich nutze.

Hinweis:
Da ich kein Anwalt bin, handelt es sich bei den folgenden Ausführungen um meine persönliche Meinung und meine eigenen Erfahrungen. Es handelt sich nicht um eine Rechtsberatung. Falls konkrete Fragen oder Probleme auftauchen, sollte man sich an einen Anwalt wenden*.

Produktfotos auf Affiliate Websites

Fotos sind auf einer Affiliate Website sehr wertvoll, da sie den Text ergänzen und “oft mehr sagen, als tausend Worte”.

Deshalb spielen gerade Produktfotos so eine wichtige Rolle, aber nicht immer hat man als Affiliate das Produkt zur Hand, um selbst Fotos machen zu können. Zudem sollten diese auch hochwertig sein, um einen positiven Effekt zu haben und am Ende zu mehr Sales beizutragen.

Hier kommen die Produktfotos der Hersteller bzw. Verkäufer ins Spiel, die man im Amazon-Shop in großer Zahl findet.

Gefährliche Fehler bei Produktfotos

Ich selber wurde schon mal abgemahnt, wenn auch nicht für ein Amazon-Produktfoto. Dennoch liest man auch da immer mal wieder von Abmahnungen, denn gerade das Bild-Urheberrecht ist das beliebteste Betätigungsfeld von Abmahnanwälten.

Deshalb muss ich immer wieder kurz schlucken, wenn ich eine Mail von einem Leser bekomme, der fragt, ob es okay ist einfach Fotos aus dem Amazon-Shop zu kopieren und in die eigene Website einzufügen.

Die einzige Antwort kann hier nur lauten: Nein!

Weder aus dem Amazon-Shop, noch von anderen Websites oder aus der Google Bildersuche sollte man Fotos und Bilder kopieren/herunterladen und bei sich einbauen. Das ist in der Regel ein Urheberrechtsverstoß und auch wenn nicht jeder Inhaber dagegen vorgeht, ist die Gefahr einer Abmahnung groß.

Selbst wenn man die Quelle angibt, kann das teuer werden und gerade langfristig ist das keine gute Idee, denn es wird mit den Jahren immer unsicherer. So laufen bei vielen Herstellern irgendwann die Bildrechte aus und fallen an den Fotografen zurück, der dann ggf. gern abmahnt.

Ebenso sollte man sich von den Herstellern selbst die Genehmigung einholen, wenn man bereitgestellte Produktfotos nutzt. Und diese darf man dann in der Regel auch nicht verändern.

Amazon Produktfotos sicher nutzen

Doch wie kann man Amazon Produktfotos sicher nutzen? Dafür gibt es grundsätzlich 2 Wege.

Amazon Site Stripe

Wenn man Amazon Affiliate ist und im Amazon Shop eingeloggt ist, dann sieht man oben links das sogenannte Site Stripe.

Dies sehen nur Affiliates und man kann dort unter anderem den Code für ein Produktbild bekommen, von dem Produkt, auf dessen Shop-Seite man gerade ist.

Amazon Produktfotos - Site Stripe

Dann bekommt man einen Code, der ungefähr so aussieht:

<a href="https://www.amazon.de/Schmidt-Spiele-49382-R%C3%A4tselspiel-Actionspiel/dp/B08RLFFMX2?_encoding=UTF8&pd_rd_w=duyAn&pf_rd_p=41b7e53c-0745-4c02-89a0-d1731ab85153&pf_rd_r=C8562S98QTX74P7AT6B6&pd_rd_r=98aa5c3f-508d-4100-a050-d0f0fdd0c260&pd_rd_wg=1ER2Q&linkCode=li2&tag=AFFILIATE-ID&linkId=b8b2c5f0d9b28a4e449d1e6b139a0597&language=de_DE&ref_=as_li_ss_il" target="_blank" rel="noopener"><img border="0" src="//ws-eu.amazon-adsystem.com/widgets/q?_encoding=UTF8&ASIN=B08RLFFMX2&Format=_SL160_&ID=AsinImage&MarketPlace=DE&ServiceVersion=20070822&WS=1&tag=videokamera0d-21&language=de_DE" ></a><img src="https://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=videokamera0d-21&language=de_DE&l=li2&o=3&a=B08RLFFMX2" width="1" height="1" border="0" alt="" style="border:none !important; margin:0px !important;" />

Diesen Code kann man einfach an der gewünschten Stelle der eigenen Website einbinden und das Produktbild wird angezeigt.

Allerdings gibt es hier 3 Probleme.

  • Zum einen bekommt man hier nur ein Produktbild und hat nicht die Auswahl unter den verschiedenen Produktbildern, die bei vielen Amazon-Produkten zur Verfügung stehen.
  • Des Weiteren muss man diese Ausgabe als Werbung kennzeichnen, dann auch Affiliatelinks, die mit Fotos verknüpft sind, müssen als Werbung gekennzeichnet werden.
  • Und Drittens gibt es datenschutzrechtliche Bedenken, denn das Produktbild wird über einen Amazon-Server eingebunden und damit bekommt Amazon einige Daten des Nutzer, der diese Seite gerade aufruft.

Amazon Produktdaten-API

Eine bessere Alternative ist die Amazon Produktdaten-API (oder genauer Amazon Product Advertising API). Das ist eine Schnittstelle von Amazon, über die man auf so gut wie alle Produktdaten des Shops zugreifen kann.

Im Grunde könnte man sich selbst etwas programmieren, um die Produktbilder-Daten auszulesen und dynamisch auf der eigenen Website auszugeben. Das ist aber sehr aufwändig und man muss sehr gut programmieren können.

Eine einfache Alternative ist das WordPress-Plugin AAWP, welches ich auf allen meinen Websites nutze. Dieses Plugin erlaubt es, ganz einfach per Shortcode und der Angabe der Produkt-ASIN (das ist die Produktnummer bei Amazon) z.B. Produktbilder auszugeben.

Mit dem folgenden Code kann man z.B. das zweite Produktfoto dieses Produktes anzeigen lassen.

[amazon fields="B07MCW5FFQ" value="thumb" image="2"]

[amazon fields=”B07MCW5FFQ” value=”thumb” image=”2″]
(Werbung)

Hier muss man zwar immer noch manuell den Hinweis “(Werbung)” ergänzen, aber man hat die Auswahl unter allen zur Verfügung stehenden Produktfotos, kann deren Größe festlegen und ist datenschutzrechtlich auch sicher, denn man kann in den AAWP Einstellungen einen Datenschutz-Proxy aktivieren. Dann erfährt Amazon nichts über den Nutzer, der die Seite gerade aufruft.

Ich nutze AAWP unter anderem zur Ausgabe einzelner Produktfotos, aber auch für Bestseller-Listen, Neuerscheinungen, schicke Produktboxen, Vergleichstabellen und mehr.

Es gibt natürlich noch andere Amazon-Plugins, die ähnliche Funktionen bieten.

Fazit

Einfach die Produktfotos aus dem Amazon-Shop herunterzuladen ist nicht zu empfehlen und bringt wahrscheinlich großen Ärger.

Mit dem Site Stripe oder einem Amazon Plugin, wie AAWP, kann man dagegen Amazon Produktfotos sicher und bequem einbauen und die eigene Affiliate Website aufwerten.

Wie bindet ihr Amazon Produktfotos auf eurer Website ein?

Peer Wandiger

4 Gedanken zu „Darf man Produktfotos von Amazon auf der eigenen Website verwenden?“

  1. Hi Peer,

    wenn man nicht die Schnittstelle oder ein Plugin nutzen möchte, darf man die Bild-URL von Amazon in den eigenen Blog einbinden? Als einziges Problem sehe ich hier die Datenübertragung an Amazon. Gilt dies jedoch womöglich als berechtigtes Interesse?

    Auf dem eigenen Server werden die Bilder hierbei nicht gespeichert.

    Danke für deine Einschätzung.

    Gruß

    Antworten
    • Hallo Marko,
      mittlerweile sollte man bei so etwas gar nicht mehr “von einem berechtigten Interesse” ausgehen. Ich bin kein Anwalt, aber inzwischen ist die Meinung da recht eindeutig.

      Da ist es zumindest aus Datenschutz die deutlich bessere Varianten die Produktbilder auf dem eigenen Server zu speichern. Da kann es dann aber natürlich wieder zu Urheberrechtsproblemen kommen.
      “Willkommen in der wunderschönen Welt des europäischen Rechts” 😉

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  2. Ein Servus in die Runde,

    Bin hier gerade zufällig gelandet, nachdem ich mich gewundert habe, dass Amazon die ‘Banner-Links’ ersatzlos gestrichen hat (und auf meiner Webseite daher aus heiterem Himmel fehlerhafte Banner angezeigt bzw. – besser gesagt – nicht mehr angezeigt wurden, weil ich die Änderungen nicht auf meinem inneren Monitor hatte). Auch das Amazon eigene Site Stripe Tool wurde merklich ‘ausgedünnt’, soweit ich das ersehe.

    Mir scheint es daher so, dass Amazon – zumindest bei den kleineren Affiliate-Partnern – nun komplett auf textbasierte Links setzt. Alternativ bleibt dann wohl nur die Amazon Produktdaten-API, wenn man unbedingt Bilder nutzen will.

    Und als letzte Maßnahme kann man natürlich selbst Produktbilder anfertigen und diese lokal nutzen. Aber selbst das soll ja heutzutage mitunter schon zu Abmahnungen geführt haben (Fototapeten-Abmahnung z.B.).

    Das gesellschattliche Zusammenleben wird immer komischer (um’s mal etwas naiv zu umschreiben). Kommt mir zumindest manchmal so vor.

    PS: Informative Seite, werde ich weiterempfehlen!

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    • Hallo Ralph,

      Amazon hat hier rechtzeitig informiert (glaube im Nov.23). Sicherlich ist die Umstellung auf API etwas zeitaufwändig. Aber mit einem Tool wie AAWP funktioniert das doch easy. Dein Argument mit den “kleineren Affiliates” kann ich nicht ganz nachvollziehen. In dem von Amazon geforderten Zeitrahmen ist es doch problemlos möglich, 3 qualifizierte Verkäufe durchzuführen. Falls nicht, sollte man gar keine dementsprechenden Seiten bauen. Wenn es wirklich daran scheitert, bau einen Link zu Amazon auf deine Seite und schick den Link deiner Seite an 3 beste Freunde. Die sollen den Artikel kaufen…fertig.

      PS: Ja, du hast Recht, die Seite ist wirklich sehr informativ und empfehlenswert!

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