Welche Fehler man vermeiden sollte, um nicht beim Amazon Partnerprogramm rauszufliegen

Immer wieder gibt es Berichte, dass Affiliates vom Amazon Partnerprogramm rausgeschmissen wurden. “Natürlich” wissen diese Affiliates nie warum und sehen es als Willkür an.

Im heutigen 10. Teil der Artikelserie rund um das Amazon-Partnerprogramm gibt es Tipps, was man lieber nicht machen sollte, wenn man Amazon Affiliate ist.

Zudem gehe in diesem Artikel auf ein paar typische Fehler ein, die man als Affiliate vermeiden sollte. Dann kann man lange mit Amazon Geld verdienen.

Übt Amazon Willkür aus?

Wenn man sich manche Reaktionen von rausgeschmissenen Amazon-Affiliates anschaut, könnte man auf die Idee kommen, dass Amazon seine Affiliates nicht wirklich mag.

Da wurde jemand aus dem Partnerprogramm geworfen, obwohl er sich nach eigenen Angaben an die Teilnahmebedingungen gehalten hat. Zudem war die Kommunikation seitens Amazon wohl nicht sehr gut und statt erstmal Änderungen zu fordern, wurde dieser Affiliate sofort gefeuert.

Dass Amazon Deutschland lange nicht so richtig wusste, wohin man mit dem Partnerprogramm möchte, sah man am deren PartnerNet-Blog, aber dieser ist inzwischen recht aktiv und man hat ein umfangreiches Ressourcen-Center aufgebaut. Die Kommunikation mit den Affiliates ist aber oft immer noch nicht ideal und Antworten bestehen leider häufig aus Textbausteinen.

Schmeißt Amazon aber wirklich einfach so Affiliates aus seinem Partnerprogramm? Ich denke nicht. Wenn man sich an ein paar Regeln hält, sollte man relativ sicher sein.

Amazon Richtlinien für das PartnerNet

Zum einen haben wir die “Vereinbarung zur Teilnahme am Amazon-Partnerprogramm”, die man hier finden kann. Diese werden regelmäßig aktualisiert und enthalten die Eckpunkte einer Zusammenarbeit mit dem Amazon PartnerNet.

Noch wichtiger sind für Affiliates aber die Anforderungen für die Teilnahme am EU-Partnerprogramm. Darin listet Amazon relativ genau auf, was erlaubt ist und was nicht. Diese 30 Punkte sollte man sich auf jeden Fall durchlesen.

Viele der Anforderungen bzw. Verbote sind in meinen Augen recht eindeutig und können leicht befolgt werden. Wenn man die vorgegebenen Amazon-Werbemittel nutzt (Site-Stripe) oder ein ausgreiftes Plugin, wie AAWP, kommt man damit auch nicht in Konflikt.

Manche Sachen sind jedoch grenzwertig und wurden von einigen Affiliates sicher schon (unbewusst) verletzt. So darf zum Beispiel man weder selbst, noch Freunde über den eigenen Amazon-Partnerlink etwas kaufen. Ebenso untersagt Amazon die Einblendung von Affiliate-Links, -Widgets oder -Bannern in PopUps, Interstitials oder Layern.

Verboten sind auch Aufforderungen, dass die eigenen Leser doch bitte über den Amazon-Link etwas kaufen sollen, um der Website was gutes zu tun. Das sehe ich allerdings immer wieder im Web, hier scheint Amazon selbst also auch nicht ganz so genau zu kontrollieren bzw. die eigenen Richtlinien durchzusetzen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Einhaltung der von Amazon genannten 30 Punkte schon eine sehr gute Grundlage dafür ist, nicht von Amazon rausgeworfen zu werden. Man sollte vor allem darauf achten, dass man nicht nur bei der Anmeldung, sondern auch später diese Punkte nicht verletzt.

Dass unter diesen Punkten auch Anforderungen sind, die nicht so klar sind, führt nach meiner Erfahrung dazu, dass manche Amazon-Affiliates unbewusst gegen Regeln verstoßen und deswegen angemahnt oder sofort rausgeschmissen werden.

Kriminelle Energie

Problematisch wird es natürlich vor allem dann, wenn kriminelle Energie eingesetzt wird. So ist Cookie Spreading z.B. eine beliebte Methode, um möglichst viele Amazon Cookies unter die Leute zu bringen und dadurch möglichst viele Provisionen zu kassieren.

Mit Hilfe von bestimmten Scripten wird die Amazon-Website z.B. als iFrame in die eigene Website oder z.B. ein kostenloses Widget integriert (in der Regel nicht sichtbar, da nur 1×1 Pixel groß). Der Effekt davon ist, dass Leser beim Besuchen der Website automatisch auch die Amazon-Site (im iFrame) laden und damit einen Cookie bekommen.

Bestellen diese dann zufällig in den nächsten 24 Stunden etwas bei Amazon, bekommt der Betrüger die Provision, obwohl der Kunde nie aktiv auf einen Partnerlink geklickt hatte. Das ist natürlich nicht nur gegen die Richtlinien von Amazon und führt neben dem Rauswurf sicher auch zu rechtlichen Schritten, sondern es ist auch gegen den Datenschutz und bringt mit Sicherheit noch mehr Ärger.

Einen ähnlichen Fall gab es auch schon bei zwei eBay-Affiliates, die damit Millionen verdient haben und nun im Gefängnis sitzen.

Darüber hinaus gibt es noch viele andere Versuche die Klickraten auf Amazon-Partnerlinks zu erhöhen oder bestimmte Dinge vorzutäuschen, um die Klickrate zu steigern. So tun manche Websites so, als würden sie direkt mit Amazon kooperieren, was von Amazon so natürlich auch nicht erlaubt ist.

All das wird früher oder später zum Ausschluss führen oder schlimmeres (Abmahnungen oder mehr).

Es gibt viele Betrüger im Affiliate Marketing

Warum aber fliegen manchmal Affiliates raus, die nach eigenen Angaben nichts falsch gemacht haben?

Zum einen denke ich, dass viele einfach gar nicht wissen, dass sie gegen eine bestimmte Vorschrift verstoßen haben. Da finde ich ja eigentlich noch gut, wenn Amazon genau schreibt, gegen welchen Punkt der Teilnahmebedingungen man verstoßen hat. Leider ist das nicht immer so eindeutig aus dem Amazon-Anworten zu erkennen. Allerdings würde man sich wünschen, dass Amazon erstmal zur Behebung des Problems auffordert und nicht gleich sperrt.

Ich denke aber, dass es noch mehr an dem selben Problem liegt, dass auch Google AdSense und die verschiedenem Affiliate-Netzwerke haben. Es nutzen sehr, sehr viele das Amazon Partnerprogramm und darunter gibt es auch viele Betrüger. Und leider gibt es nicht nur die ganz klaren Verstöße, sondern auch eine gewisse Grauzone.

Da ist es teilweise schwer zu beurteilen, ob es wirklich ein Verstoß war, bzw. ob dieser bewusst oder unbewusst zustande gekommen ist. Dazu kommt, dass beim deutschen Amazon-PartnerNet anscheinend zu wenig Leute arbeiten, die gar nicht immer die Zeit haben jedem Fall einzeln nachzugehen und mit den Affiliates persönlich Kontakt aufzunehmen.

Das alles führt leider dazu, dass manchmal lieber gleich gesperrt wird, anstatt erstmal auf den Affiliate zuzugehen und zu versuchen die Sache zu klären. Tendenziell könnte ich mir vorstellen, dass gerade Einsteiger, die noch keine Historie beim Amazon Partnerprogramm schneller gesperrt werden, als langjährige Affiliates, die sich bisher nichts haben zu Schulden kommen lassen. Aber das ist natürlich nur eine Vermutung.

Perspektivisch wird es sich Amazon aber sicher nicht leisten können, jeden Affiliate mit einem kleinen Verstoß sofort zu kündigen. Gerade die langjährigen und gut verdienenden Affiliates sollte man nicht so einfach “abgeben”. Und auch wenn zwischendurch mal spekuliert wurde, dass Amazon sein Partnerprogramm abschaffen möchte, ist das nicht der Fall. Im Gegenteil, die Bedeutung der Affiliates ist für Amazon wichtig und mit den Änderungen an den Provisionen hat man gezeigt, dass man hier weiter zusammenarbeiten und erfolgreiche Affiliates belohnen möchte.

Alles in allem kann ich zwar verstehen, dass Amazon gegen Missbrauch vorgehen will und muss, aber ein etwas persönlicherer Umgang mit seinen Affiliates sollte dennoch drin sein. Aber auch auf Seiten der Affiliates sollte klar sein, dass man sich an die Regeln halten muss.

Ehrliche Arbeit lohnt sich

Aus meinen Erfahrungen in den letzten Jahren kann ich sagen, dass man auch ohne Betrugsversuche gute Einnahmen mit dem Amazon Partnerprogramm erzielen kann. Die Erfahrungen mit meinen Nischenwebsites oder auch relativ aktuell mit meiner Mikrofon-Website zeigen z.B., dass Amazon sehr gut funktionieren kann, selbst wenn man nur die ganz normalen Affiliatelinks und ein Amazon-Plugin nutzt.

Voraussetzung ist natürlich gewisser Traffic und die Besucher der Website sollten thematisch passen bzw. ein gewisses Kaufinteresse haben. Dann kann man gute Einnahmen mit Amazon erzielen.

Ich freue mich natürlich auf Feedback von Affiliates, die vielleicht schon mal selbst bei Amazon rausgeflogen sind.

So geht es weiter
Im nächsten Teil meiner Amazon PartnerNet Artikelserie widme ich mich den rechtlichen Aspekten des Amazon Partnerprogramms und wie man dieses am sichersten als deutscher Affiliate einbaut und nutzt.

Peer Wandiger

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